Ab und zu verkaufe ich ein paar meiner kleinen Werke. Unter anderem auch Sets meiner gravierten Runensteine. Oft werde ich gefragt wie man Steine gravieren kann. Darum habe ich eine kleine Anleitung dafür zusammen gestellt. Ich habe auch eine Video Demonstration erstellt und sie am Ende des Beitrags eingefügt.
Um Steine gravieren zu können braucht man eigentlich nur das richtige Werkzeug! Ich nutze dafür meinen heiß geliebten Industrie-Bohrschleifer von Proxxon (hier erhältlich) und die dazu gehörige Biegewelle (hier erhältlich).
Ich hab ja bereits in meinem letzten Eintrag erzählt, dass ich den Kauf noch keine Sekunde lang bereut habe. Die Qualität des Werkzeugs und Präzision die man dadurch beim Arbeiten erreicht, übertrifft jedes Billig-Gerät um Welten! Ich will damit gar nicht sagen, dass sich jeder gleich ein Profi-Gerät anschafffen soll. Ich habe am Anfang auch lange mit einem billigen Bohrschleifer aus dem Diskont-Laden gearbeitet. Aber irgendwann will man einfach etwas Ordentliches, und dann kann ich dieses Gerät nur empfehlen!
Aber jetzt zum Steine Gravieren:
Beinahe jedes harte Material kann graviert werden. Für meine Runensteine verwende ich Steine aus Glas, Flusskiesel, Ton, Bergkristall, Hämatit und andere Halbedelsteine. Die einzige Voraussetzung dafür ist nur, dass das Arbeitsgerät genügend Leistung hat.
Mit kleinen Gravierstiften – wie man sie zum Zeichnen auf Glas verwendet – funktioniert es jedenfalls nicht. Diese Geräte sind nur dafür gemacht die harte Oberfläche leicht anzuritzen, aber sie können keine tiefen Rillen in hartes Material gravieren.
In der folgenden Anleitung nutze ich zum Gravieren meinen Industrie-Bohrschleifer von Proxxon gemeinsam mit der dazu passenden Biegewelle. Für größere Steine verwende ich einen Diamant Schleifstift mit einer Kugel von 1,8mm (hier erhältlich*). Für kleinere Steine und feinere Arbeiten verwende ich Stifte mit einer Kugel von 1mm.
Die abgebildeten Steine bestehen aus durchgefärbtem Glas. Man findet sie meist online bei einem gut sortierten Steinhändler.
Beim Arbeiten sollte man sich ein Glas mit Wasser bereit stellen und die Arbeitsfläche mit einem weichen aber festen Tuch abdecken. Das Tuch ist dazu da störende Vibrationen zu schlucken und das Glas vor Kratzern zu schützen.
Gravieren ist eine staubige Angelegenheit. Ich trage zum Schutz dünne Handschuhe und tauche die Steine vor dem Gravieren in das Wasserglas. Der Staub wird durch die Feuchtigkeit sofort gebunden und das Ergebnis wird sauberer
Der Anfang ist am schwersten, da der Schleifstift noch leicht abrutscht. Man sollte zuerst mit möglichst wenig Druck arbeiten und nur die ersten Konturen der Gravur nachzeichnen.
Ich graviere meine Runen meist mit freier Hand. Kompliziertere Muster kann man sich aber vorher mit einem dünnen Marker vorzeichnen. Falls nach der Gravur noch Rückstände des Markers zu sehen sind, entfernt man diese einfach mit etwas Alkohol. Natürlich sollte man vorher testen, ob der Alkohol auch keine Spuren am Material zurück lässt.
Sobald man die komplette Rune eingezeichnet hat, beginnt man die Gravur vorsichtig zu vertiefen. Dafür macht man mit dem Schleifstift leichte, fließende Seitwärtsbewegungen. Der Druck ist immer noch minimal.
Wenn die Rillen so tief sind, dass man mit dem Schleifstift nicht mehr abrutscht, beginnt man Druck auszuüben. Für tiefe Rillen drückt man den Schleifstift vorsichtig auf und bewegt ihn fließend vor und zurück.
Beim Gravieren sollte man immer darauf achten mit dem Schleifstift in Bewegung zu bleiben. Bleibt man zu lange auf einer Stelle, entstehen unschöne Vertiefungen die man oft nur schwer wieder ausgleichen kann.
Zwischendurch sollte man den Stein immer wieder abspülen um die Gravur zu kontrollieren. Durch die Ablagerungen des Gravurstaubes erscheinen die Rillen meist tiefer als sie wirklich sind.
Die gravierten Runen Steine kann man nun so lassen oder sie nach Belieben weiter verarbeiten. Wenn man die Runen lackieren möchte, sollte man die Steine vorher gründlich von Staub- und Fettrückständen reinigen.
Ich verwende zum Lackieren der Runen am Liebsten Acryllacke (hier erhältlich*). Für einen präzisen Auftrag sollte man einen möglichst feinen Pinsel aus dem Künstlerbedarf verwenden.
Und so sieht dann das fertige Runen-Set aus! 🙂 Falls sich jetzt jemand fragt was das eigentlich ist:
Runen sind die alten Schriftzeichen der Germanen. Man kann sie auch als Orakel verwenden, als Kraftsteine, zur Meditation oder einfach als Dekoration.
Ich habe hier eine Übersicht zur Bedeutung der einzelnen Runen und eine Anleitung zum Runen Orakel zusammen gestellt:
*Dieser Beitrag enthält Affiliate Links. Wenn du dich darüber informieren möchtest was das ist, kannst du es in der Offenlegung nachlesen. Link zur Offenlegung >>
Der Artikel ist auch in en_US verfügbar.