Füllhorn backen – Anleitung

Der Herbst ist da und er hat wieder unglaublich viele schöne Dinge mitgebracht, die wir ernten, sammeln und als Deko verwenden können. Und um diese Schätze würdig präsentieren zu können, hab ich ein Füllhorn gemacht. Genauer gesagt hab ich eines gebacken!

Das Füllhorn ist ein mythologisches Symbol, das für Reichtum, Überfluss und Glück steht. Oft wird es mit dem Erntedankfest oder dem amerikanischen Thanksgiving in Verbindung gebracht. Meist besteht es aus geflochtenen Weidenzweigen und wird mit allen möglichen Früchten und Gemüsesorten befüllt.
Füllhorn

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So ein Füllhorn backen hört sich schwerer an als es ist. Die Tatsache, dass sogar ich das geschafft habe, spricht Bände. Ich gehöre absolut nicht zu den Back-Profis! Alles was man dazu braucht ist ein Rezept für einen Hefezopf und viel Alufolie.

So geht es:

Mein Füllhorn ist aus Hefeteig (Hefezopf), aber man kann es genauso aus Brotteig oder ähnlichen Teigsorten machen. Wichtig ist nur, dass sich der Teig gut verarbeiten und formen lässt. Dieses Rezept habe ich verwendet:

Teigrezept für Füllhorn

500 g Mehl
75 g Zucker
8 g Vanille Zucker
7 g Salz
90 g Butter
220 ml Milch
2 Eidotter
21 g Trockenhefe (1 Packung)
Zitronenschale
1 ordentlicher Schuss Rum (oder Rumaroma)

Teig Zubereitung:

Hier gibt es bestimmt ein paar Profi-Tipps wie „Mehl sieben“, oder alle Zutaten in einer ganz bestimmten Reihenfolge beimengen. Aber der Teig ist so einfach, dass er sogar etwas wird, wenn man alles wahllos zusammen mixt. (So wie ich das sehr oft mache, wenn ich besonders faul bin.)

Meist erwärme ich die Milch und löse die Trockenhefe darin auf. Mehl, Salz, Zucker und Vanillezucker werden in einer Schüssel vermengt. Dazu gibt man die Butter (am besten vorher zerlassen) und die zwei Eidotter, und vermixt alles mit der Milch und der aufgelösten Hefe. Anschließend kommt noch ein guter Schuss Rum dazu, und wenn man will reibt man eine Zitronenschale in den Teig.

Sobald man den Teig gut verknetet hat, lässt man ihn mindestens für eine dreiviertel Stunde an einem warmen Ort rasten.

In dieser Zeit bereitet man schon mal das Alu-Gerüst für das Füllhorn vor:

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Wie ich bereits erwähnt habe, braucht man für das Füllhorn viel Alufolie. Die brauchen wir um einen Trichter zu formen, um den später der Teig gewickelt wird.

1. Beginne damit ein Stück Alufolie am Ende zusammen zu drücken. Forme eine Art „Spitz“ der langsam dicker wird.

2. Alufolie lässt sich wirklich leicht formen und bearbeiten. Nachdem du den Anfang gemacht hast, kannst du damit beginnen das Horn etwas auszuhölen. Drücke dazu einfach deine Finger oder deine Daumen in die Mitte und presse den Rand zusammen. Weitere Stücke Alufolie kannst du ganz leicht anstückeln, indem du sie vorher leicht zerknüllst und dann am Rand fest drückst. Mach das so lange, bis dein Füllhorn die gewünschte Größe erreicht hat.

3. Um das Füllhorn ordentlich zu fixieren, solltest du es am Ende noch einmal vollständig mit Alufolie umwickeln. Versuche die Oberfläche möglichst glatt zu halten, damit sich die Alufolie nach dem Backen leicht vom Teig lösen lässt. Für zusätzliche Stabilität kannst du noch etwas locker zerknüllte Alufolie in das Füllhorn geben.

4. Streue etwas Mehl auf deine Arbeitsplatte, und knete den fertig gerasteten Teig leicht durch. Trenne ein Stück Teig ab und lasse den Rest unter einem Tuch rasten. Rolle das Stück Teig zu einem etwa daumendicken Strang. Jetzt kannst du damit beginnen deine Aluform mit dem Teig zu umwickeln. Der Teig klebt von alleine bereits sehr gut zusammen. Falls nicht, kannst du ihn stellenweise mit etwas Wasser anfeuchten.

Wickle den Teigstrang um das Horn und drehe den Strang dabei gleichzeitig um die eigene Achse. Auf diese Weise kannst du die Dicke des Teigstranges gut kontrollieren und die Oberfläche wird glatter. Füge nach und nach weitere Stränge hinzu, bis du nur noch wenige Finger breit vom Rand deiner Alu-Form entfernt bist. (Die Enden der einzelnen Teigstränge kannst du entweder zusammen drücken, oder unter dem aufgewickelten Teig verstecken.)

5. Teile den restlichen Teig in vier gleich große Stücke auf, und rolle daraus dünne Stränge. Drücke die Stränge an einem Ende zusammen und flechte einen Viererzopf. (Du kannst natürlich auch einen Dreierzopf flechten, oder diesen Schritt völlig auslassen.)

6. Wickle den Zopf um den Rand deines Füllhorns. Der Rand des Füllhorns sollte etwas dicker sein als der Rest, damit es am Punkt der größten Öffnung die nötige Stabilität hat. Achte darauf, dass der Teig überall gut zusammen klebt, und hilf wenn nötig mit etwas Wasser nach. Lass das Füllhorn für eine Weile an einem warmen Ort rasten. Falls sich einzelne Teigstränge etwas lösen, kannst du es jetzt noch korrigieren.

7. Mixe ein Ei mit ein klein wenig Milch und bestreiche damit den Teig. So bekommt dein Füllhorn beim Backen einen schönen Glanz und bleibt innen saftig.

8. Heize dein Backrohr auf etwa 180°C vor und backe dein Füllhorn auf unterer Schiene für etwa 10 – 15 Minuten. Kontrolliere danach ob es gleichmäßig braun wird, und verändere gegebenenfalls die Position im Backrohr. Schalte die Temperatur auf 150°C zurück und backe das Füllhorn für weitere 10 Minuten. Behalte es dabei im Auge und achte darauf, dass es nicht an einer Seite zu dunkel wird.

Lasse dein Füllhorn danach für etwa eine Stunde auskühlen, und entferne erst dann vorsichtig die Alufolie. Das geht am besten Stück für Stück. Sobald das Füllhorn vollständig ausgekühlt ist, kannst du es mit Früchten und schönen Herbstdekorationen befüllen. 🙂

 

Mein Füllhorn hat als Tischdekoration etwa 1 1/2 Tage gehalten. Danach war die Verlockung einfach zu groß und wir haben es aufgegessen. 🙂 Am schönsten ist es natürlich, wenn man es mit Früchten aus dem eigenen Garten befüllen kann. Ich habe in den letzten Tagen ein paar längere Herbstspaziergänge gemacht und dabei viele Kastanien, Bucheckern, Eicheln, Hagebutten und natürlich jede Menge bunter Laubblätter gesammelt. Wie man Laubblätter als Dekoration haltbar machen kann, zeige ich im nächsten Beitrag. 🙂

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