Gebohrte Eier

Als ich das erste Mal gebohrte Eier gesehen hab, war ich völlig fasziniert! Eine ohnehin extrem zerbrechliche Struktur noch zusätzlich zu durchlöchern und mit filigranen Mustern zu versehen. – Was für eine geniale Herausforderung! Das wollte ich selbst auch versuchen. In der Anfangsphase sind so einige Eier zu Bruch gegangen, aber langsam bekam ich den Dreh raus. Für alle die sich selber auch an gebohrten Eiern versuchen wollen, schreibe ich gleich ein paar Tipps zusammen. 🙂 Hier>> gibt es übrigens eine Übersicht von vielen verschiedenen Ostereiern die ich über die Jahre so gestaltet habe.

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Tipps und Tricks für das Bohren von Eiern:

1. Verwende zum Bohren einen hochwertigen Präzisionsbohrer wie zb den Proxxon Industrie-Bohrschleifer (hier erhältlich*) und die dazugehörige Biegewelle (hier erhältlich*). Für den Anfang gelingt es natürlich auch mit günstigeren Modellen, aber der Lauf der eingesetzten Fräser ist hier oft zu unruhig. Durch diese minimalen Schwankungen reißt man oft unabsichtlich die Eierschale auf. Das ist ärgerlich und passiert mit einem guten Präzisionsbohrer nicht so leicht.

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2. Spanne in deinem Präzisionsbohrer Diamantschleifstifte (hier erhältlich*)mit einer Kugelspitze. Für kleine Löcher und zum Gravieren verwendet man die kleinstmögliche Größe von etwa 0,8 mm. Für größere Löcher und Flächen sollten größere Schleifstifte verwendet werden, da das Ergebnis gleichmäßiger wird.

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3. Je dicker die Schale des Eis, desto besser gelingt es. Ich habe zum Bohren immer Hühnereier verwendet, aber Enten- Gänse- oder Straußeneier eignen sich sogar noch besser. Wenn man Hühnereier verwendet, sollte man wenn möglich auf Bio-Eier zurück greifen, da diese meist eine viel dickere Schale haben. Weiße Eier sind schwieriger zu bearbeiten als braune Eier, weil die Schale oft sehr dünn ist.

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4. Halte das Ei beim Bohren locker aber sicher in der Hand. Es ist wichtig, dass deine Hand beim Bohren leicht nachgeben kann, damit die Vibration des Bohrers besser geschluckt wird. Versuche die Hand mit dem Ei nicht direkt auf dem Tisch abzulegen. Besser ist es, nur den Ellbogen am Tisch abzustützen.

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5. Im Inneren des Eis befindet sich die Eihaut. Nachdem man einige Löcher in das Ei gebohrt hat, stören die Fransen der Eihaut das Gesamtbild. Um die Eihaut zu abzulösen, lege ich die fertig gebohrten Eier für etwa eine halbe Stunde in eine Mischung aus Wasser und Danchlor. Das Ei wird anschließend einfach mit etwas Wasser abgespült. So lassen sich auch Stempel oder Markierungen mit Bleistift mühelos entfernen. Falls nicht alle Reste der Eihaut entfernt wurden, wiederholt man den Vorgang noch einmal. Wichtig ist nur, dass man das Ei nicht zu lange in der Lösung liegen lässt (zb über Nacht), da auf Dauer auch die Schale des Eis davon zersetzt wird.

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Wer jetzt Lust bekommen hat sich selbst an gebohrten Eiern zu versuchen, der startet am besten mit einfachen Lochmustern und arbeitet sich dann langsam an kompliziertere Muster vor. So ein Ei hält oft mehr aus als man eigentlich glaubt. 🙂 Die meisten Unfälle passieren, wenn man ungeduldig wird und den Bohrer zu fest aufdrückt. Besser ist es so wenig Druck wie möglich auszuüben und immer nur kleine Flächen auf einmal zu bohren.

Einiges an Geduld sollte man aber auf jeden Fall mitbringen. Oft zerstört man sein Kunstwerk wenn man schon fast fertig ist. Mit der Zeit bekommt man aber ein sehr gutes Gefühl dafür, was die Eierschale jetzt noch aushält und wann man besser aufhören sollte. Viel Glück! 🙂

*Dieser Beitrag enthält Affiliate Links. Was das genau ist kannst du in der Offenlegung nachlesen. Link >>

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